Im Jahr 2023 hat Eberhard Hasper sein Buch „Dorothea und Lewine – Das (un)gewöhnliche Leben zweier Frauen aus Hoya“ im Bremer Kellner Verlag veröffentlicht. Pro verkauftem Buch sollte jeweils ein Euro an die Lebenshilfe Syke gespendet werden, so vereinbarten es Autor und Verlag bei der Herausgabe. Pünktlich zu Weihnachten wurde die Spende aus dem Verkauf des ersten Jahres nun übergeben.
Fast 500 Euro sind zusammengekommen, die Hasper persönlich noch etwas aufgerundet hat. „Eine weitere private Spenderin hat sich unserer Initiative angeschlossen, sodass wir insgesamt 600 Euro übergeben können“, freut sich Eberhard Hasper.
Zugute kommt die Spende der staatlich anerkannten Tagesbildungsstätte Weserschule in Hoya, eine von insgesamt 20 Einrichtungen der Lebenshilfe Syke. Sie möchte das Geld für das therapeutische Reiten nutzen. Wöchentlich kommt Hildegard Grieb mit ihren Islandpferden Gösli und Loa in die Weserschule und bietet jeweils sieben unterschiedlichen Schülern wertvolle Körpererfahrungen an, die ihr Selbstbewusstsein und ihre Lernfähigkeiten stärken. „Das Reiten bezieht sich auf den ganzen Körper“, erklärt Alina Engel, stellvertretende Leitung der Weserschule und selbst weitergebildete Reittherapeutin. „Die Schüler spüren die Wärme des Pferdes und nutzen verschiedenste Muskeln. Schüler, die normalerweise schnell und laut sind, werden zum Beispiel ruhiger und konzentrierter. Eher leise Schüler, werden durch die Pferde zum Sprechen animiert.“ Auch Mathe- und Deutschunterricht seien auf dem Pferd möglich. Mit 600 Euro können drei Termine finanziert werden, wovon mehr als 20 Schüler profitieren.
Aktuell besuchen 40 Schüler die Weserschule in Hoya, die 1971 gegründet wurde. Das therapeutische Reiten wird bereits seit über 20 Jahren angeboten und stets über Spenden durch Privatpersonen und vereinzelt auch Stiftungen finanziert. „Es ist von Jahr zu Jahr eine große Herausforderung das Geld für dieses wertvolle zusätzliche Angebot aufzubringen“, berichtet die Leitung der Weserschule, Catrin Clasen.
Mit dieser Spende schließt sich der Kreis. „Meine Mutter hat die Lebenshilfe in Hoya mit aufgebaut und geprägt, diese Spende wäre sozusagen in ihrem Sinne“, so Eberhard Hasper. Margret „Lewine“ Hasper war die erste Einrichtungsleitung der Weserschule in den 1970er-Jahren. Dabei zeigte sie großes Engagement und unermüdlichen Einsatz für Menschen mit Behinderung und warb darüber hinaus in der Region viele Spenden für die Einrichtung ein. Im vorletzten Jahr nahm Eberhard Hasper daher Kontakt zur Weserschule auf, um für sein Buch zu recherchieren, das die Geschichte seiner Mutter Lewine und seiner Tante Dorothea ab den 1920er-Jahren erzählt. Einen wichtigen inhaltlichen Teil machen dabei auch die Ausbildung und Arbeit seiner Mutter sowie der Aufbau der Lebenshilfe in Hoya aus.
„Das Buch ist sehr gut angekommen”, freut sich Hasper. „Das merke ich auch bei den Lesungen dazu.“ Die Zuhörer seien immer wieder sehr berührt von der Geschichte der beiden Frauen. Das habe er so nicht erwartet. Die gesellschaftspolitischen Entwicklungen der einzelnen Jahrzehnte des letzten Jahrhunderts spiegeln sich im Leben der Familie wider. Dabei spiele auch die Emanzipation in einer von Männern dominierten Gesellschaft eine große Rolle.
Weitere Informationen über die Weserschule Hoya sowie die Möglichkeit, für das therapeutische Reiten und weitere Projekte zu spenden, gibt es auf www.lh-syke.de/spenden. Unter Tel. 04251/3436 können sich Interessierte und Spender auch direkt an die Weserschule wenden.
Zum Buch: „Dorothea und Lewine – Das (un)gewöhnliche Leben zweier Frauen aus Hoya“ von Eberhard Hasper, 430 Seiten, 20 Euro, erschienen im Kellner Verlag, online sowie im Buchhandel erhältlich. Aus dem Verkauf wird auch weiterhin je 1 Euro pro Buch an die Lebenshilfe Syke gespendet.