19.06.2023Trommelgruppebeim Special Olympics Festival

Für beste Stimmung auf und vor der Bühne sorgten die 14 Trommler beim Special Olympics Festival.

Special Olympics FestivalBeste Stimmung in Berlin

Es ist das Sportevent des Jahres in Deutschland: Die Special Olympics World Games in Berlin. Mehr als 7.000 Athleten treten vom 17. bis 25. Juni in 26 Sportarten gegeneinander an und setzen ein Zeichen für Inklusion, Teilhabe und Vielfalt. Vor Beginn der Wettbewerbe startete bereits das sogenannte Host Town-Programm, bei dem über 200 Städte vier Tage lang die Athleten aus aller Welt empfingen und beherbergten. Es sollte das größte kommunale Inklusionsprojekt in der Geschichte der Bundesrepublik werden. Darüber hinaus wurden die Weltspiele mit dem Special Olympics Festival eingeläutet – ein einzigartiges und inklusives Erlebnis für alle Sport- und Kulturbegeisterten mit einem bunten Bühnenprogramm, vielen Mitmachangeboten und sportlichen Aktivitäten für alle Teilnehmenden der Weltspiele, Besucher und Berliner.

Für beste Stimmung auf und vor der Bühne sorgten die 14 Trommler beim Special Olympics Festival.

Mit dabei war auch die Trommelgruppe UNIKAT aus Weyhe, eine Kooperation der Lebenshilfe Syke und des TSV blau-weiß Melchiorshausen. Die 18-köpfige Gruppe aus Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen reiste bereits am Mittwoch, einen Tag vor ihrem großen Auftritt, in Berlin an. „Bei so einer großen Veranstaltung, so weit weg von zu Hause waren wir zum ersten Mal vertreten und wollten uns ganz entspannt auf den Auftritt am Donnerstag vorbereiten“, erzählt Birgit Sündermann. Sie ist die erste Vorsitzende des TSV blau-weiß Melchiorshausen und Trainerin der Trommelgruppe. So checkte die Gruppe nach Ankunft erstmal in ihrem Hotel in der Nähe des Alexanderplatzes ein und verteilte die Zimmer. Anschließend war noch Zeit für einen ersten Spaziergang durch Berlin-Mitte und einen kleinen Abstecher zum Festivalgelände am Neptunbrunnen. „Auf das Gelände konnten wir zwar noch nicht, aber die große Bühne von hinten zu sehen, war schon beeindruckend“, so Kati Meißner, die ebenfalls mit der Trommelgruppe trainiert, bei der Lebenshilfe Syke arbeitet und inzwischen Inklusionsbeauftragte des Sportvereins in Melchiorshausen ist.

Am Donnerstag, dem Tag des großen Auftritts, lag schon beim Frühstück ein wenig Anspannung und Aufregung in der Luft. Schließlich trommelt man nicht alle Tage in Berlin – bei dem Sportereignis des Jahres. Während das Trainerduo aus Birgit Sündermann und Kati Meißner die letzten Vorbereitungen traf und alles für den Auftritt am Nachmittag vorbereitete, wie etwa das Transportieren von 18 großen Gymnastikbällen und weiterem Material auf das Gelände am Neptunbrunnen inklusive anschließendem Aufpumpen der Bälle, warf der Rest der Gruppe sich in die extra für diesen Auftritt neu angeschafften UNIKAT-Shirts und vertrieb sich die Zeit mit einem kleinen Bummel Richtung Veranstaltungsort.

Pünktlich um 14 Uhr startete schließlich das Programm auf dem Special-Olympics-Festival-Gelände am Neptunbrunnen. „Die Stimmung war toll, man hat schon hier und da die ersten Delegationen durch die Stadt laufen sehen“, freut sich Meißner. „Unsere Gruppe hat sich mit den Übungen der Mitmach-Tanzgruppe, die als erstes auf der Bühne stand, dann schon mal ein wenig warm gemacht.“ Nach einem weiteren musikalischen Act sowie einer Karate-Gruppe war es dann endlich soweit, die knallgrünen Gymnastikbälle der Trommelgruppe wurden auf der großen Bühne platziert und die Trommler nahmen ihre Plätze ein. Aus den Lautsprechern schallte ein bekannter Song: „We will, we will rock you …“ Schon das erste Lied, zu dem die Drums-Alive-Gruppe auf ihre Bälle klatschte und trommelte, erregte Aufmerksamkeit bei den Besuchern des großen Festivalgeländes.

„Von Lied zu Lied wurden es mehr Zuschauer vor der Bühne“, berichtet Sündermann. „Das war phänomenal!“ Egal ob Pirates of the Carribean, Cowboy und Indianer, das Fliegerlied oder natürlich das Lied der Trommelgruppe „Regenbogenfarben“, UNIKAT sorgte mit der Performance für beste Stimmung auf und vor der Bühne. Die im Publikum verteilten blauen Lebenshilfe-Fähnchen, machten die Aussicht perfekt. „Insgesamt haben wir acht Lieder mit unseren eigenen, verschiedenen Choreografien präsentiert“, so die Trainerin. „Es war ein aufregendes Erlebnis, aber wir hatten alle so unglaublich viel Spaß! Nach dem Auftritt waren alle geschafft und glücklich.“

Bevor es am Samstag wieder nach Hause ging, stand am Freitag noch ein wenig Sightseeing auf dem Programm. Wenn man schon mal in der Hauptstadt ist, darf eine Stadt-Rundfahrt im Doppeldecker-Bus natürlich nicht fehlen. Außerdem war die Gruppe im m&m-Store, woraus sich vor den vielen bunten Farben schnell ein kleines Foto-Shooting entwickelte. Unterstützt wurde der viertägige Aufenthalt in der Metropole durch eine Förderung der Stiftung Lebenshilfe Syke und dank einer privaten Spende.

Der Auftritt in Berlin zählt zu den größten Ereignissen, die die 2021 gegründete Trommelgruppe bis zu diesem Zeitpunkt absolviert hat. Bisher waren sie hauptsächlich in der norddeutschen Region unterwegs, u. a. beim Tag des Sportes im Landkreis Diepholz, als Showact beim Syker Hachelauf sowie bei vielen verschieden Festen, aber auch beim Aktionstag der Lebenshilfe Niedersachsen in Nordhorn im letzten Jahr. Immer freitags trifft sich die inklusive Gruppe zum gemeinsamen Training in der Sporthalle des TSV blau-weiß Melchoirshausen. Und die Mühe zahlt sich aus: Die Gruppe erfreut sich großer Beliebtheit und wächst. Außerdem sind sie inzwischen ein sehr gefragtes Showprogramm und in der Region rund um Weyhe sehr nachgefragt. Als nächstes steht ein Auftritt beim „Summer in the City“ an, am 13. Juli, gegen 18 Uhr auf dem Marktplatz in Weyhe.