22.03.2024Unterstützung aus SpanienAna Segador kam mit dem Projekt "Adelante" nach Deutschland, um hier als Erzieherin zu arbeiten.

Ana Segador liebt es, sich mit den Kindern zu beschäftigen.

Unterstützung in der Kita RegenbogenlandFür alle ein Gewinn

Ana Segador ist 26 Jahre alt. Sie kommt aus Spanien und arbeitet seit gut fünf Monaten in der Kindertagesstätte Regenbogenland in Barrien. Im letzten Herbst kam sie mit dem Projekt „Adelante“ der PractiGo GmbH nach Deutschland. Zusammen mit zwei weiteren jungen Erzieherinnen unterstützt sie nun in einer der Einrichtungen der Lebenshilfe Syke. „Ich liebe die Arbeit mit den Kindern“, berichtet Ana Segador. Der Arbeitsalltag mache ihr viel Spaß. „Ich unterstütze die Kolleginnen und Kollegen in den Gruppen, spiele mit den Kindern, bastle mit ihnen oder wir gehen nach draußen.“

Ana Segador liebt es, sich mit den Kindern zu beschäftigen.

Sicher ist die Sprache dann und wann noch eine Herausforderung. Ana Segador würde manchmal gerne Dinge sagen, für die ihr noch die richtigen Worte fehlen. Aber die Kolleginnen und Kollegen helfen immer gerne – und die Kinder natürlich auch. „Die Kinder erzählen mir viel aus ihrem Leben, so wird es mit der Sprache immer besser“, berichtet die 26-Jährige. Sie besuche zudem noch einen Sprachkurs in Bremen. Kita-Leitung Jana Sengstake ergänzt: „Ana hat sich super integriert. Sie ist immer freundlich und gut gelaunt. Die Sprache hat sich schon sehr verbessert und sie ist wirklich eine große Unterstützung in den Gruppen. Die Kinder finden die Unterhaltungen mit Ana sehr spannend. Sie stellen viele Fragen.“

Der Arbeitsalltag in einer deutschen Kita unterscheide sich stark vom Arbeitsalltag in Spanien berichtet die junge Fachkraft. „In Spanien läuft alles sehr organisiert ab, nach einer festen Struktur. Es wird genau vorgegeben, wann die Kinder was machen. Hier sind die Kinder viel freier in ihren Entscheidungen und Aktivitäten. Das gefällt mir gut.“ Darüber hinaus gehen Kinder in Spanien nur bis zum Alter von 3 Jahren in den Kindergarten. Danach gehen sie in die Vorschule und haben auch schon Hausaufgaben.

Seit kurzem wohnt die Spanierin nicht mehr in Bremen, sondern in Syke. „Das ist praktisch. So kann ich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren.“ Wenn sie nicht in der Kita ist, geht sie gerne ins Fitnessstudio, fährt mit dem Rad oder trifft Freunde. Dann fahren sie auch gerne mal nach Bremen, etwa um Essen zu gehen.

Bis Dezember läuft das Projekt noch. Was danach kommt, kann Ana Segador aktuell noch nicht sagen. „Ich bin hier sehr glücklich und fühle mich wohl. Vielleicht bleibe ich in Deutschland, mir gefällt es hier.“ Mit einem Lachen ergänzt sie: „Aber meine Mama hätte mich natürlich gerne wieder zu Hause in Spanien.“

Auch für die Lebenshilfe Syke war die Teilnahme am Projekt bisher ein voller Erfolg. Auf die Frage, ob sie wieder mitmachen würde, antwortet Jana Sengstake mit einem eindeutigen Ja. „Es ist eine tolle Erfahrung und für alle ein Gewinn. Die Kolleginnen und Kollegen haben Ana gerne in den Gruppen. Zudem ist es auch für uns spannend zu erfahren, wie es woanders so ist.“

Über das Projekt "Adelante"

Beim Projekt „Adelante“ handelt es sich um eine knapp anderthalbjährige betriebliche Anpassungsqualifizierung. Ana Segador und ihre beiden Mitstreiterinnen aus Spanien haben in ihrer Heimat bereits eine Ausbildung zur Erzieherin absolviert, die sich jedoch von der Ausbildung in Deutschland unterscheidet. Durch ihre 14-monatige Tätigkeit in einer Kindertagesstätte hier zu Lande, erreichen sie die Anerkennung ihrer Ausbildung in Deutschland.